Ein Meer an Eindrücken und Erinnerungen!
(Bildergallerie am Ende des Artikels!)
Das folgende Geschehnis als Auftritt zu betiteln, würde jenen Samstag, an dem sich alles abhandelte, nicht ansatzweise gerecht werden!
Ein Erfahrungsbericht, als wir zu Gast in einem Schloss waren:
Man muss wohl weiter ausholen, denn die Einladung bekam jedes einzelne Pipe Band Mitglied schon vor über einem Jahr, edel, in einem Kuvert, und ganz persönlich! Maria, die Dame die in einem echten Schloss wohnt, und als Hobby alte Ritterrüstungen, Schwerter und andere Gegenstände aus der Geschichte restauriert, lud uns ein, zu ihrem Geburtstag einen Auftritt zu spielen, ja sogar, das Fest zu eröffnen, um danach mit ihr und all den Gästen gemeinsam zu feiern, und den weiteren Programmablauf zu genießen!
Als der Tag kam:
Wir alle kennen das, ein Jahr vergeht so schnell, es zieht förmlich an einem vorbei, und man fragt sich, wo ist denn die Zeit geblieben?
Alle Fahrgemeinschaften wurden natürlich schon im Vorfeld organisiert, und so machten sich ganze fünf Autos und ein Motorrad auf den Weg in die Steiermark!
In unserer Pipe Band Chat App wurden schon bei der Hinfahrt Videos ausgetauscht, und so wusste man gleich, die Stimmung ist brilliant! Ein Sommertag ohne einem einzelnen Wölkchen am Himmel. So manches übermittelte Video mit genialer Partymusik und offenem Verdeck, brachte unsere Community zum Schmunzeln!
Treffpunkt war das Hotel-Restaurant, in dem wir auch für die Nacht untergebracht waren! Ein kaltes Soda-Zitrone, ein Snack in Form eines Toastes zur Stärkung, und als Beilage trudelten alle Band Mitglieder nach und nach ein. Zimmerbezug, und danach hieß es rein in den Kilt, auch bei dieser Hitze, und Abfahrt zum Schloss durch den organisierten Transfer in ungefähr 45 Minuten!
Beim Schloss angekommen, ging es nach der Begrüßung von Maria, dem Geburtstagskind auch schon in ihre ritterlichen Räumlichkeiten. Wann hat man schon die Chance zu sehen, wie es ist, in einem echten Schloss zu wohnen? Ihre „Wohnung“, riesig, eine schwere Türe mit Metallriegel geht auf, und wir spazieren hinein. Kommentare wie „Na das ist jetzt aber wirklich cool“, kann so manche Person nicht zurückhalten.
Es ist so viel Platz, dass wir dort die ganze Pipe Band tunen, also die Instrumente stimmen und sogar einen Probedurchlauf des Einmarsches ablaufen lassen.
Nach erfolgreichen Stimmungsvorgängen der oft so temperamentvollen Highland Bagpipes, stellen wir uns im Innenhof des Schlosses auf, bevor das große Tor aufgeht, wir durchmarschieren, und die versammelten Gäste überraschen!
Kurz durchgeatmet, letzte Instruktionen, und schon geht es los! Ein Mehrstimmiges „Castle Dangerous“ soll es sein. Man könnte sagen, dieses Lied bzw. dieser Marsch ist unsere Erkennungsmelodie.
Die Pipe Band perfekt in Formation gebracht, spielen wir nach und nach unser einstudiertes Repertoire inkl. einem Medley.
Unseren Teil erledigt, geht es nun in die Kapelle, wo schon ein Orchester, spielfertig und vorbereitet auf uns und die Gäste wartet. Man merkt, alles ist perfekt durchorganisiert. Maria, die auch Dudelsack spielt, und mit uns gerade ihr eigenes Fest eröffnete, nimmt nun mit dem Orchester Platz, denn auch da spielt sie sehr beeindruckend mit! Wir kommen alle in den Genuss eines ausgezeichnet vorgetragenen Konzertes! Zum Glück ist es in der Kapelle kühl, denn draußen hat es über 30° Celsius! Demzufolge kann man sich denken, dass unsere „Dudelsack Kehlen“ dementsprechend trocken sind. Aber gleich nach dem Konzert geht es durch den Schlossgarten, rauf auf die Burgterrasse, wo bereits ein Aperitif auf uns wartet, untermalt von einem Blasmusikensemble auf dem noch höheren, nächsten Balkon, das zuvor schon dort platziert wurde, und nur auf seinen Auftritt wartete!
In den fertig aufgedeckten Rittersaal durften wir noch nicht, da noch die letzten kulinarischen Vorkehrungen, was das spätere Mahl betraf, vorgenommen wurden. So wurden aus einem Aperitif ein paar mehr.
Schlussendlich war es aber so weit, die Tafelrunde wurde eröffnet, und wir durften an dem Tisch platznehmen, auf dem bereits eine Talisker Single Malt Whisky Flasche auf uns wartete! Es wurde tatsächlich an jedes Detail gedacht, ein Dankeschön geht an dieser Stelle an Maria raus!
Das Warten lohnte sich, denn die Speisen hauten uns regelrecht vom „Hocker“! In Erinnerung für lange Zeit bleibt die Eierschwammerlsoße, die so köstlich zubereitet war, dass jede Person an unserem Tisch ins Schwärmen kam! Zusätzlich gab es Ein Wildragout, Schweinsmedaillons, einen Gemüsetopf und sehr leckere Suppen! Da wurde mehr als nur einmal nachgeholt!
Die Weinflaschen an unserem Tisch wurden fast im Minutentakt geleert und der Biertender so in Mitleidenschaft gezogen, dass er irgendwann einfach aufgab! Naja, was will man von Dudelsackspielern anderes erwarten??? Nein, nicht, dass wir hier unabsichtlich ein Klischee bedienen!
Es war noch immer hell, die Sonne senkte sich schön langsam, und wir kühlten uns im Burgkeller ab, mit der ein- oder anderen Gruselstory! Wir waren richtig gut in Fahrt, alles machte Spaß ohne Ende, und nach der „Kellersession“ ging es leicht angeheitert als spontane Draufgabe an den Dudelsack. Gregor hielt es nicht mehr aus, er holte seine MacRae Pipes, und startete einen Solo 6/8 Marsch namens „Braemer Gathering“. Die Aufmerksamkeit im Burghof war nun ungeteilt seine, obwohl oben im Rittersaal bereits die nächste Band, eine „Live Pop Musik“ Band, aufspielte! Wurde schon erwähnt, dass die Feier sehr gut organisiert war?
Alles lief in vollem Schwung, bis alle ihr Instrument in „Betrieb“ nahmen! Man muss gestehen, leicht „alkoholgeschwängert“ kommt einem die ein- oder andere Performance im Moment viel besser vor, als später auf den Videos! Naja, Hauptsache es hat Heidenspaß gemacht!
Die Sonne setzte sich nun schön langsam, und als wir die Instrumente nicht einfach nur zurück trugen, und ablegten, spielten wir alle sehr erheitert marschierend im Gänsemarsch, durch die komplette Burg, mit Scotland the Brave!
Im Laufe des Abends ergaben sich immer mehr Lachanfälle durch manchmal gewollte Witzwahl, aber sehr oft auch durch „unabsichtliche Sager“, die schon fast zu Bauchmuskelschmerzen führten!
Als wir dann später der Liveband lauschten, war der Talisker natürlich schon lange leer, und so brachte Maria weitere feine Single Malt Flaschen aus ihrer eigenen, privaten Sammlung. Slàinte Mhath!
Nun war es Zeit! Zeit, der späten Stunde geschuldet, „superheldenhaft“, der Gesellschaft den schottischen „Strip the Willow“ tanz nicht nur zu zeigen, sondern auch beizubringen! Es flogen die Fetzen, und es machte allen sehr viel Spaß!
Zurück, angekommen in unserer Unterkunft, ließen wir den Abend bzw. die Nacht bei einer „VIP Zimmerterrassenparty“, jedenfalls nannten wir es in unserem Gemütszustand so, ausklingen. Ein paar gute-Nacht Drinks, bei lauen Sommertemperaturen, draußen auf einem großen Zimmerbalkon, wer kann da schon „nein“ sagen? Das rundete dieses so schön verrückte Wochenende mehr als perfekt ab.
Ein Wochenende, das uns ewig in Erinnerung bleiben wird!